1. August 2011

ICH|RAUM|ZEIT



Foto: U-Bahnhof Leopoldplatz. 2011, Johanna Lucht
© Johanna Lucht


ICH|RAUM|ZEIT 



Denkt man an Möbel, so zumeist im Zusammenhang mit der Einrichtung von Innenräumen. Möbel gestalten aber auch Außenräume. Hier als fest verbautes Inventar, welches unter dem Begriff Stadtmöbel zusammengefasst wird. Darunter werden unter anderem Litfaßsäulen, Telefonzellen und Metrobords verstanden. Dezent bilden sie den Hintergrund, vor dem täglich Menschenmassen vorbeiziehen, zumeist erst registriert, wenn Bedürfnisse im öffentlichen Raum befriedigt werden sollen.
Demnach unterliegen sie unserer selektiven Wahrnehmung und prägen dennoch, aufgrund ihrer Vielzahl und Vielgestaltigkeit das Stadtbild.
Genau wie die Einrichtungsgegenstände einer Wohnung sind Stadtmöbel zweckgebundene Dinge, die auf die Erfüllung der Funktionen eines Raums ausgerichtet sind. Sie dienen heute nicht mehr allein der Erfüllung primärer Bedürfnisse, vielmehr spielt das „Wie“ bei der Bedürfnisbefriedigung eine wichtige Rolle. Da Stadtmöbel in ihre Umgebung eingebettet sind, diese maßgeblich strukturieren, beeinflussen sie die ästhetische Wahrnehmung des Stadtraumes.
Die beschriebene Situation:
„In der U-Bahn stehen und auf den Zug Richtung Ruhleben warten - Auf dem Bahnsteig auf und ab gehen - Seine Schuhe betrachten - Den Blick heben.“;
das Warten, ist durch den Ort und das dort befindliche Inventar geprägt. Das Empfinden dieser Situation hängt davon ab, was uns umgibt und ob wir es als angenehm bewerten. 

Die Gestaltung von U-Bahnhöfen spielt dabei eine Rolle. Nicht nur die verbauten Materialien variieren, auch das Design, welches für die Möbel gewählt wird, ist kein homogenes. So heterogen wie die Stadtteile, so verschiedenen ist die Gestaltung der Bahnhöfe (vgl. U-Bahnhof Pankow und Leopoldplatz).

Die künstlerische Arbeit „EINE SITUATION WIE EIN SPIEGEL“, ihre versteckte und stille Art, mich auf meine Umgebung Blicken zu lassen, gleicht tatsächlich dem Blick in einem Spiegel. Sie zeigt mit das, was ich jeden Tag sehe, aber immer anders wahrnehme und bewerte.


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Sandra Schieke

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Ich habe die Arbeit auf dem Leopoldplatz gesehen. Dieses Foto trifft es sehr güt.
(schöne Arbeit)