29. Juni 2012

ODER, FALLS MAN DAS VORZIEHT:




Foto: Vorwort. Filzstift und Papier 2012, © Sabrina Schieke







































Sandra: Kannst du bitte genauer erklären, was du mit "Behälter an Zeit, den der Text mitbringt" meinst?

Sabrina:
Es ist ja nicht nur die reine Lesezeit. Ich denke, dass jedes Buch auch ein Behälter an Zeit ist.

Es gibt Bücher die lese ich seit Jahren immer wieder. Das werden dann irgendwann so abgeliebte, abgegriffene Dinger. Man sieht ihnen die Beschäftigung mit dem Text an. 

Auf der anderen Seite war das Lesen des Textes jedes Mal anders. Weil ich bei jedem Lesen etwas anderes vom Text wollte oder der Text mir etwas anderes gegeben hat. Der Mensch kann mit bestimmten Texten wie mit einem Kalender durchs Jahr gehen. Denn der Text beschreibt auch Zeit. Manchmal vergehen Jahrhunderte auf nur 300 Seiten.

15. Juni 2012

VORWORT S. 1-33


Foto: Vorwort. Filzstift und Papier 2012, © Sabrina Schieke

Sandra: Das Kopieren, dieses "handhabbar machen" ist für dich die Form der Aneignung des Textes?


Sabrina: 
Ich möchte das nicht so sehen. Für mich ist es nicht ein rezitieren des Textes, sondern tatsächlich Übersetzungsarbeit. Es kommt mir so vor, dass ich sage was ich im Text sehe. 
Ich meine nicht nur die Worte, sondern auch den Behälter an Zeit den der Text mitbringt.