23. Dezember 2012

VORWORT | DIE SEITE | DAS BETT | DAS SCHLAFZIMMER | DIE WOHNUNG


Türen | Treppen | Wände


Für mich sind Georges Perecs Texte eine dichte Beschreibung von Einzelheiten der uns umgebenden Wirklichkeiten. Die Wirklichkeiten, in denen wir uns bewegen, sind an Personen, Orte und Zeitpunkte geknüpft. Sie (Die Wirklichkeiten) sind persönliche Wirklichkeiten - Alltäglichkeiten.

Aber sehen wir diese im täglichen Leben - Alltag noch? 
Verengt uns die Organisation unserer Lebensbasis nicht den Blick dafür?

Eine minutiöse Beschreibung dieser Fragestellung, d.h. der Wahrnehmung der Orte an denen wir uns befinden und der Zeiten in denen wir agieren, findet sich in Georges Perec Werk Träume von Räumen.
„Leben heißt, von einem Raum zum anderen gehen.“
Die Wohnung, das Mietshaus, die Straße sind Orte, die wir jeden Tag durchqueren, in bestimmten Reihenfolgen nach bestimmten Zwecken gestaffelt. Im allgemeinen würde Mensch sagen, wir bewohnen diese Orte. Ich bewohne. Ich bereite mich in meiner Wohnung auf den Tag vor. Ich wasche mein Gesicht. Ich ordne die Kleidung und kämme das Haar. Ich trete in den Flur des Mietshauses, binde meine Schuhe, trete auf die Straße und eile durch die Stadt.
„Man hat noch nichts betrachtet, man hat nur das bemerkt, was man seit langem schon bemerkt hatte.“

11. Dezember 2012

KREUZBERG PAVILLON

ALL CONNECTIONS WILL BE REACHED

Gruppenausstellung mit: Angela Ender, Anna zur Nieden, Buket Püren, Mariana Coan, Sabrina Schieke, Anke Goehring, Rafaela Neff, Dana Engfer, Cristina Falasca, Carla, Mercedes Hihn, Regina Nieke, Ina Sangenstedt, Antoanetta Marinov, Karen Koschnick, Stefano Minzi, Thomas Behling, Dirk Holzberg, Jurgen Ostarhild


15. December/Dezember 2012 / 20-24h , 8-12 pm

Kreuzberg Pavillon
Naunynstrasse 53, Gartenstudio
10999 Berlin

U1 Kottbusser Tor




Foto: Kasten. Pappe, Glasdia 2012, Sabrina Schieke 
© Sabrina Schieke
 

Köstliche, reichhaltige Suppe wird serviert.
Delicious, rich soup will be served.


3. Dezember 2012

SCHNEEEULE

Träume von Räumen


Awst & Walther, Maryna Baranovska, Laure Prouvost, Wilma Renfordt, Sabrina Schieke und Paul Sochacki
Kuratiert von Jana Johanna Haeckel

Eröffnung
Freitag, 07. Dezember 2012, 19 Uhr

08. - 15. Dezember 2012

„Der Raum ist ein Zweifel: ich muss ihn unaufhörlich
abstecken, ihn bezeichnen; er gehört niemals mir, er wird
mir nie gegeben, ich muss ihn erobern.“ Georges Perec


Die Ausstellung „Träume von Räumen" ist ein Versuch am und mit dem Raum. Ihren Ausgangspunkt bildet das gleichnamige Buch des französischen Schriftstellers Georges Perec (Espèces d'espaces, Paris 1974), in dem er sich mit verschiedensten Arten von Räumen auseinandersetzt. Die ausgewählten Werke folgen dabei Perecs Idee eines „universellen Raumbeschaffungsprogramms“, das weniger einer systematischen Darstellung von Raumarten als vielmehr einem spielerischen Weltentwurf entspricht und so unterschiedliche Räume, wie das leere Blatt Papier oder die Unendlichkeit des Weltraums, thematisiert. Während Awst & Walther mit skulpturalen Mitteln einen verborgenen Nicht Raum entwickeln, entfaltet Maryna Baranovska auf ihren Collagen eine phantastische Zwischenwelt, deren literarischer Ursprung nur mehr Fragment ist. Das Video „THE ARTIST“ von Laure Prouvost hingegen, entführt den Betrachter in das Atelier der Künstlerin und verweigert durch seine dynamische Bildfolge und frenetische Ausschnitthaftigkeit herkömmliche Wahrnehmungskonventionen.
Wilma Renfordt benutzt den realen Außenraum des Berlin Carrés für eine ortsspezifische
Intervention und wirft den Besucher auf seine subjektive Raumwahrnehmung zurück. Dezidiert Bezug auf das Werk Perecs nimmt die Installation Sabrina Schiekes, welche sich wie ein offener Textkorpus vom Ausstellungsraum in das Einkaufszentrum zieht, den imaginären literarischen Ort verlässt und selbst zum Raum wird. Paul Sochackis absurde Raumentwürfe hingegen, spielen auf humorvolle, hintersinnige Weise mit Wirklichkeitsbehauptungen und der Kraft der Imagination.
Das Berlin Carré und der Ausstellungsraum im Speziellen können so zur temporären Bühne eines politischen „Theaters“ werden: Kurz vor Auflösung der SCHNEEEULE, welche im Rahmen der Renovierungsarbeiten wie viele weitere im Carré angesiedelten Ateliers, Gastronomien und Geschäfte geschlossen werden muss, wird der Ausstellungsraum zum flüchtigen Exempel für den bedrohten künstlerischen Arbeits- und Lebensraum in Berlin.


Schneeeule, Karl-Liebknecht-Str. 13, 10178 Berlin, 1. Stock

Freitag, 14. Dezember 2012, 14 – 18 Uhr
Samstag, 15. Dezember 2012, 14 – 18 Uhr
Und nach telefonischer Vereinbarung
Tel.: 0176 96 50 73 28

Die Website zur Ausstellung: http://s-c-h-n-e-e-e-u-l-e.de/Traeume_von_Raeumen/Traeume_von_Raeumen.html
 

Foto: Aufbau Projektraum S-C-H-N-E-E-E-U--E 2012, © Sabrina Schieke


Foto: Ausstellungseröffnung Projektraum S-C-H-N-E-E-E-U--E 2012, © Sandra Schieke